Das französische Jura ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Man möchte meinen, dass es mancherorts mehr Loch als Käse ist - so ausgedehnt sind dort einige Höhlensysteme. Somit ist es nicht verwunderlich, dass uns unsere jüngste Höhlentour erneut in die Region um Besançon in Frankreich führte.
Die Reise unternahmen wir gemeinsam mit unserem befreundeten Höhlenverein aus dem Rheingau/Taunus, was die Gruppe auf insgesamt 12 Personen anwachsen ließ. Dieser bunte Haufen von Höhlenbegeisterten brachte viel Leben in die Planung und Organisation.
Die Abende verbrachten wir gemütlich bei einem Kaltgetränk und hitzigen Diskussionen darüber, welche Höhle am nächsten Tag erkundet werden sollte. Es wurden zahlreiche Unterlagen gewälzt, Wetterberichte analysiert und versucht, auf die Wünsche aller Teilnehmer Rücksicht zu nehmen. Dank dieser intensiven Planungen hatten wir am Ende immer eine spannende Auswahl an Zielen, die alle ihre ganz eigenen Reize boten.
Aufgrund der Gruppengröße waren wir meistens in zwei Gruppen unterwegs. Die „erfahreneren Höhlenfoscher“ ermöglichten durch den Ein- und Ausbau der Schächte, der stets mit eigenem Material erfolgte, Neulingen diese faszinierende Welt zu erleben und standen diesen an den Umbaustellen mit Rat und Tat zur Seite.
Ein besonderes Highlight war die Grotte du Moulin des Isles, eine wasseraktive Höhle, die 2,5 km einem Bach folgend in den Berg hineinführt. Für dieses Abenteuer war Neopren unerlässlich, denn das Wasser ging uns zeitweise bis zur Brust und darüber hinaus. Immer wieder kletterten wir Sinterstufen hinauf oder krabbelten unter Resten solcher Sinterstufen hindurch. Und manchmal konnten wir sogar Excentriques entdecken - eine seltene Sinterform die recht bizarr aussieht, weil sie - entgegen der Schwerkraft - völlig krum und schief wachsen.