Die Bouldersaison 2025

Offenen Hessischen Bouldermeisterschaft

Im Boulderhaus Darmstadt viel der Startschuss in die Westdeutsche Cup Serie. Auf drei Wettkämpfen in drei Bundesländern treffen sich jedes Frühjahr Athleten aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland um die "Westdeutschen Meister" zu küren.

Im Boulderhaus herrscht ein eher kühles Klima, gut für den Grip unter den Fingern, unangenehm für alle die zuschauen oder schiedsen mussten. Fäustlinge und Bommelmütze gehörten deshalb zur Grundausstattung. Beheizte Schuhe sah man auch, wenn auch nur in sehr limitierter Stückzahl.

Den Athleten waren die Temperaturen ziemlich egal, alle waren heiß auf den ersten Wettkampf des Jahres und die sechs Quallibouldern pro Kategorie boten auch jedem genug Möglichkeiten seine Stärken zu zeigen.

 

Dazu ein kleiner Bericht von Leo und Emil Arndt.

Am ersten und zweiten Februar fanden die Hessischen Bouldermeisterschaften statt. Am Samstag waren die Jugenden U13 männlich, U13 weiblich und die Damen und Herren dran. Es sind in der Jugend U13 weiblich Keitje Lonne Schmitt und Julia Scherb gestartet. In U13 männlich sind Leo Arndt, Anton Rückert, Jari Schöfthaler und Emil Krug aus Kassel gestartet. Julian Riepe war leider krank und konnte deshalb nicht teilnehmen. Einige sind schon am Freitag nach Darmstadt gefahren und haben in Darmstadt übernachtet. Die anderen sind um 6 Uhr morgens losgefahren. Denn die Registrierung fand von 8:00 bis 8:30 statt. Als sie angekommen sind, haben sie sich nochmal die Boulder angeguckt. Man konnte die Boulder am Vortag schon auf Youtube angucken. Dannach wärmten sie sich auf, damit sie schon am Anfang bei den Boulderern zuschauen konnten. Jari war zweiter Starter. Deswegen konnte er nur einem vorher zugucken. Alle brachten gute Leistungen. Jari schaffte es sogar ins Finale. Während die Routesetter die Finalboulder schraubten, war ein Feueralarm, weil so viel Chalk in der Luft war. Es kam die Feuerwehr und deshalb verspätete sich das Finale ein bisschen. Es waren fünf Hessen im Finale und Jari wurde fünfter Hesse und 8. Platz insgesamt. Dann fuhren sie wieder nach Hause.

Am zweiten Tag waren die Starter der Jugend U15, Stella Vogel, Daniel Scherb und Jonas Becker und ein Starter der U17, Emil Arndt dran. Trotz Anstrengungen schafften sie es zwar nicht ins Finale, hatten aber dennoch Erfolge bei den ziemlich schweren Bouldern. Es war für alle der erste Wettkampf in der neuen Altersordnung und manche Starter waren dieses Jahr hochgestuft worden – wie Emil und Daniel. Oder waren noch sehr wettkampfunerfahren wie Stella und Jonas, weshalb es zu Komplikationen kam und sogar Boulder verpasst wurden. Insgesamt trat das Kasseler Team jedoch stark auf und die Atmosphäre war sehr gut. Es war ein toller Tag und dies liegt nicht zuletzt an den betreuenden Trainern Timo, Ole und Valentina.

Passend zu den eisigen Temperaturen in der Halle lieferte Keitje eine ziemlich coole Vorstellung ab und konnte mit zwei Tops in letzter Sekunde die Finalteilnahme verbuchen. Das war der Moment in dem es, dank steigendem Puls, auch den Trainern kurz warm wurde. Die feuermelderbedingten Zwangspause brachte Keitje auch nicht aus Ruhe und so stand sie nach spanendem Finale verdiehnt auf dem Podium.

Herzlichen Glückwunsch!


Offene NRW Landesmeisterschaft Bouldern.

Für den zweiten Akt der Bouldersaison ging es zwei Wochen später ins Prisma nach Wuppertal. Stadt der Magnetschwebebahn und Tuffi, dem Elefanten.

Bei den Jungs hatte Julian die Ehre den Wettkampf zu eröffnen und die Messlatte für alle weiteren Starter anzulegen. Ohne die Infos, die man aus den Versuchen der anderen Athleten gewinnt, in die Boulder zu gehen ist schon ein deutlicher Wettbewerbsnachteil. Aber ruhig und konzentriert zeigte Julian, dass es in jedem der vier Qualliboulder etwas zu holen gibt. Überhaupt, so fokusiert wie heute habe ich unser Team noch nicht erlebt. Vielleicht hat sich das mentale Training der letzten Wochen ausgezahlt oder das Kasseler Leitungswasser wurde mit Dextro Energie versetzt. Denn auch Emil Krug und Anton waren hochkonzentriert unterwegs und holten jeder für sich ein richtig gutes Ergebnis. Emil blieb sogar der einzige im ganzen Starterfeld, der den anspruchvollen letzten Plattenboulder flashte. Was mich immer noch erstaunt. Parallel zu den Jungs schienen auch Julia und Keitje sich etwas vom Kasseler-Fokus-Wasser in die Trinkflaschen gefüllt zu haben. Denn auch bei ihnen lief alles nach Plan, was für Keitje die sichere Finalteilnahme bedeutete.

Bereits am Vortag konnte Emil Arndt sich in einer richtig schweren Quallirunde durchsetzten und ins Final der U17 bouldern. Und wie das unter Geschwistern so ist, ist der kleine Bruder stets bemüht mitzuhalten und nachzuahmen. Leo und das Prisma haben eh eine ganz innige Beziehnung. Letzte Saison verpflüfte er hier alle mit seiner ersten Finalteilnahme. Nun waren es wieder drei souveräne Topbegehungen die den Platz in der nächsten Runde bedeuteten.

Keitje und Leo durften also noch einmal ran und beide hatten noch genug Wasser in den Trinkflaschen um jeweils den 5. Platz der Tageswertung zu holen.

Herzlichen Glückwunsch allen Startern!


Offene RLP Landesmeisterschaft Bouldern.

Zum Abschluss der Boulderwettkämpfe ging es Anfang März für zwei Nächte und zwei Tage nach Kaiserslautern. Da so ein Wettkampfwochenende viel Energie kostet, hieß es am Freitag vor Abfahrt erst einmal Reserven anlegen. Also Stelle, Jari, Daniel und Emil gemeinsam ab in den Supermarkt und mit vollem Einkaufswagen wieder raus. Zum Glück waren die kulinarischen Ansprüche der jungen Bouldergeneration nicht all zu hoch, weil mehr als Nudeln mit Pesto hätte ich auch nicht hinbekommen. Was dann nach später Ankuft in unserer kleinen Ferienwohnung mit "den Abend gemütlich ausklingen lassen" anfing, endete in einer zwei Stunden Partie Mesch ärgere dich nicht. Bei der am Ende vier von fünf Mitspieler komplett leer ausgingen. 0 Tops, 0 Zonen in Bouldersprache. Na hoffentlich läuft es dann morgen an der Wand besser als auf dem Spielbrett.

Die sehr physisch geschraubten Boulder stellten die U15 Athleten vor schwierige Herausforderungen. Bis zum ersten Top hieß es lange warten, aber im fünften und letzten Problem konnte Stella ihre Stärken zeigen und gekonnt zum letzten Griff hoch balancieren.

Um nach der Quallirunde die Atemwege wieder frei zu kriegen stand am Nachmittag ein sonniger Spaziergang durch den Pfälzer Wald auf den Humbergturm an. So eine Bande Plastikhelden aus ihrem gewohnten Habitat, der staubigen und lauten Boulderhalle, rauszuholen erforderte schon eine gute Portion Überzeugungsarbeit. Aber oben angekommen, sorry Aussichtstürme stehen halt immer oben, mit Keitjes Geburstagskuchen zur Belohnung, fanden es dann doch alle ziemlich cool.

Zurück in der Chalkhöhle durfte am nächsten Morgen die U13 in die Qualliboulder. Noch nie soviele XXL Griffe und Volumen an einer Wand gesehen. Gefühlt jeder dritte Griff war größer als die Körper die daran hingen. Unser Team hatte ordentlich zu kämpfen, denn so spektakulär die riesen Griffe auch aussahen, sie festzuhalten ist Ganzkörperarbeit.

Spezialist fürs Festhalten bei uns ist Jari. So hatte er dieses mal wieder wenig Mühe ins Final einzuziehen und holte uns, zum Abschluss eines tollen gemeinsamen Wochenendes, den sechsen Platz nach Hause.

Vielen Dank an unsere jungen Athleten für eine starke Bouldersaison, es macht richtig Spaß mit euch.

Und vielen Dank an alle Eltern für eure Unterstützung und Begleitung.


Für die Sektion Kassel starteten:

Keitje Schmitt, Julia Scherb, Stella Vogel, Jari Schöftahler, Anton Rückert, Julian Riepe, Leo Arndt, Emil Krug, Daniel Scherb, Jonas Becker und Emil Arndt.